Reden bei der Demo “Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen!” am 7.6.24

Statement des Salzwedeler Bürgermeisters Olaf Meining (aus seinen Stichworten):

Mir ist es ein Bedürfnis, bei den Themen “Rechtsextremismus stoppen und Demokratie verteidigen” meine Stimme zu erheben. Ich bin hier, weil sich rechtes Gedankengut immer mehr, weiter und breiter in die Gesellschaft hineinsetzt, den Anschein hat, “salonfähig” zu werden sowie Vereine, Institutionen, Firmen schleichend unterwandert werden.
Zu allem ein ganz klares NEIN von mir – wie dürfen nicht weghören, wegschauen, ignorieren!
Wir müssen uns den immer weniger werdenden Zeitzeugen verpflichtet fühlen, die uns mahnen mit dem Satz “So hat es damals auch angefangen.”
Jeder Ruck nach rechts gefährdet die Demokratie!

Zwei Tage vor einem hohen Gut der Demokratie freue ich mich, so viele Menschen zu sehen, die sagen #niewiederistjetzt

Darum: Geht am Sonntag wählen! Für Europa, in dem wir mitten drin sind, nicht nur geografisch.
Für einen neuen Stadtrat, für den sich 90 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben, für die Ortschaftsräte sind es 113. Diese Menschen wollen sich einbringen, sie wollen Demokratie vor Ort leben.

Demokratie kann nur weiterleben, wenn sie von uns getragen und damit jeden Tag verteidigt wird. Sonst geht sie unter.
Also – Sonntag! Kreuze – aber ohne Haken – für Vielfalt!

 

Rede von Gisela Döring, Landesvorsitzende des VVN-BdA Sachsen-Anhalt:

Liebe Teilnehmer*innen ,
im Namen des LV der VVN-BdA Sachsen-Anhalt , gegründet von den Überlebenden der deutschen faschistischen KZ und Zuchthäuser, grüße ich Sie alle recht herzlich zu unserer heutigen Kundgebung hier im schönen, im weltoffenen, im bunten Salzwedel, der Geburtsstadt von Jenny Marx und freue mich, dass Sie alle hier Gesicht zeigen, um die Weltoffenheit, die Toleranz, die Demokratie in Freiheit zu verteidigen.
Wir sind, im Jahre 2024, zwei Tage vor der EU- und der Kommunalwahl schon wieder so weit, dass wir die mühsam errungene Demokratie verteidigen müssen und wollen.
Verteidigen gegen den Vormarsch von Rechtsextremen, insbesondere ihres parlamentarischen Arms, die AFD, die als gesichert rechtsextremer Verdachtsfall vom Verfassungsschutz markiert wurde.
Die Situation heute ist nicht identisch mit der Lage vor 1933, aber sie weist erschreckende Parallelen auf. Seit Bekanntwerden der geheimen Deportationspläne für Millionen Migranten, auch mit deutschem Pass, an denen einflussreiche AFD-Vertreter maßgeblich mitgearbeitet haben, gibt und gab es in Deutschland -endlich- einen Aufschrei der Zivilgesellschaft, gingen Millionen Menschen auf die Straße, besetzten Plätze und Räume.
Das Geheimtreffen war kein Ausrutscher. Kurz danach bekräftigte der BTA, R.S., diese Pläne mit den Worten: Das ist nicht geheim. Das ist ein Versprechen!
Und der Nazi, Björn Höcke, sagt und schreibt: wir müssen dann, wenn wir an der Macht sind, mit wohltemperierter Grausamkeit gegen die, die nicht unser sind, vorgehen. Damit wären wir denn hier alle gemeint. Das alles lassen wir nicht zu ! Wir warten nicht, bis der Zug abgefahren ist, denn wir wissen heute, wohin er fährt.
Der Rechtsruck ist ein europäisches Phänomen, und wir sind irritiert, dass sich Ursula v. d. Leyen nach den Wahlen auch mit rechtesten Regierungsvertretern arrangieren will.
Aber: wir hier, in Deutschland, stehen in besonderer historischer Verantwortung. In historischer Verantwortung, ohne selbst Schuld zu haben, für die Verbrechen unserer faschistischen Vorfahren.
Die Gründungsmitglieder unserer Vereinigung, die Überlebenden der KZ und ZH, haben sich nach der Befreiung und, wie in Buchenwald, der Selbstbefreiung, sofort, ungeachtet ihrer gesundheitlichen Verfassung, dem Wiederaufbau ihres Heimatlandes gestellt. Deutschland lag damals in Schutt und Asche. Es galt bei den Völkern der Welt als Schande.
Solchen ehemaligen KZ-Häftlingen, wie Robert Siewert, der todesmutig Hunderten von Kindern und Jugendlichen, polnischen und jüdischen vor allem, das Leben rettete, indem er sie in sein Baukommando aufnahm, der nach der Selbstbefreiung vom Faschismus in Buchenwald Vizepräsident in Sachsen-Anhalt wurde, haben damals der Welt gezeigt, es gibt noch andere Deutsche. Wir können sie dafür heute nicht genug ehren.
Er, Robert Siewert, gab den verzweifelten Menschen damals Mut, nahm sich auch in Menschlichkeit der ehemaligen Mitläufer, der schweigend sich schuldig gemachten Mehrheit an, riss die Orientierung suchende Jugend mit seinem Charisma mit.
Aber er und seine Kamerad*innen gingen konsequent gegen Kriegsverbrecher und Nazis vor. Entgegen anders lautenden Versionen wurde hier im Osten, in der Zeit von 1945 bis 1949, die Entnazifizierung in Durchsetzung der Potsdamer Beschlüsse in Konsequenz durchgeführt.
Eine solche Vorgehensweise gab es in den damaligen Westzonen nicht. Die Entnazifizierung kam sehr schnell zum Erliegen. Sehr schnell tummelten sich alte Nazikader wieder als Beamte in Justiz, Schulen, Verwaltungen. Der große Dichter, B.B., schrieb in seinem berühmten Gedicht: Freiheit und Democracy „ Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem es kroch“. In späteren Jahren konnte die Neonazi-Partei , NPD, gegründet werden, die es heute noch gibt, agierte für ein Jahrzehnt H.-M. Globke, faschistischer Kommentator der Nürnberger Rassegesetze, als Staatssekretär der Adenauerregierung.
Nach 1989 kamen nicht nur die Neonazis über uns, die hier nämlichen, sich bisher Versteckten, standen auf. In Ost und West kam es zu brutalen Überfällen auf Ausländer, zu Morden, zu blutigem Terror.
Mit der Einführung des EURO, der Konsolidierung der europäischen Idee, stand eine neue Partei auf der Bühne, bürgerlich- konservativ, im Anzug. Keine Springerstiefel. Keine Glatzen.
Aber Sprüche, wie diese: Gauland, einst CDU: Wenn die Franzosen stolz sind auf Napoleon, dann haben wir das Recht, stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen.
Oder der Nazi Höcke, der zur Faschisierung der Partei beiträgt zum Holocaust-Mahnmal in Berlin: Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt pflanzt.
Das sind ihre Zentralaussagen zu der , wenn sie dann an die Macht kämen, 180° – Wende in der Erinnerungskultur. Ihre öffentlich zur Schau getragene Sympathie für die Verbrechen der deutschen Wehrmacht, ihre Vernichtungsfeldzüge. Für Gauland abgetan als Vogelschiß in der ansonsten Glanz-und Gloria Geschichte Deutschlands.
Wenn sie dann an die Macht kämen, daran arbeiten sie, das hoffen sie, das schrie Höcke auf großen Kundgebungen in Dresden und Gera, dann solle alles den Deutschen gehören, alles für sie getan werden, nur aber den Blutsdeutschen, nach Säuberung des Volkskörpers von unreinem fremden Blut .Denen aber, also wir sind gemeint, die weiterhin für eine bunte, offene Gesellschaft einstehen, den Antifaschist*innen, droht, wie der AFD -Funktionär, Mirko Welsch, sagte, : „Abschiebung der Antifa nach Buchenwald. Arbeit statt Linksterror“.
Diese antidemokratische, Menschenverachtende Partei , die in neofaschistischer Art zutiefst völkisch und nationalistisch agiert, ist nicht wählbar. Sie missachtet das Grundgesetz in seinen Kernaussagen: die Achtung der Menschenwürde für alle Menschen, lt. Art. 1, bezogen auf Ausländer, auf Migranten mit deutschem Pass, ist für sie obsolet. Sie geht noch Schritte weiter: sie will die „lästige“ Inklusion in den Schulen abschaffen. Es störe die normalen Kinder, die Leistungsfähigen.
Behinderte wurden im 3.Reich ausgesondert, versteckt, schließlich ermordet.
Sie wollen gegen queere Menschen vorgehen: dazu der AFD-Funktionär, Andreas Gehlmann: “Gefängnisstrafe für Homosexuelle-das sollten wir in Deutschland auch machen.“
Das alles lassen wir nicht zu!
Wir lassen nicht zu, dass diese Partei von anderen eingebunden wird, um sie zu „entzaubern“. Aus der Geschichte wissen wir, dass eine solche rechtsextreme, in großen Teilen faschisierte Partei, diese Macht nutzt, um sich zu stärken. Ihr Ziel, das Ziel der AFD, ist, die Demokratie, den liberalen Rechtsstaat auszuhöhlen . O-Ton Alice Weidel: „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.“
Die Nachkommen der deutschen Widerstandskämpfer*innen rufen uns in ihrer Botschaft zur bevorstehenden Wahl zu:“ Stoppt den Vormarsch der extremen Rechte. Stärkt in breiten Bündnissen die freiheitliche Demokratie, aber sie mahnen auch aus den Lehren der Geschichte, dass sich besonders unser Land, unsere Regierung, für den Weltfrieden, für Verhandlungen, für friedliche Konfliktlösungen einsetzt. Wir wollen nicht kriegstüchtig, wir wollen vor allem friedensfähig sein.
Als Nachkommen, Teil der Friedensbewegung und im Vermächtnis des Schwurs von Buchenwald vom 11.April 1945 stehen wir als VVN-BdA für die Errichtung einer neuen Welt des Friedens , der Freiheit und der sozialen Gerechtigkeit. Heute vor allem dazuzusetzen: und für einen umfassenden Klimaschutz. Die Natur braucht uns nicht. Wir brauchen die Natur.
Wir haben nur eine Welt, auf der wir leben, auf der alle Menschen dieser Welt leben. Sie muss allen Menschen gleichermaßen gehören und alle Reichtümer dieser Erde dazu.
Gehen wir in diesem Sinne am Sonntag zur Wahl. Die Verteidigung der Demokratie beginnt an der Wahlurne! Bringen Sie Unentschlossene mit! Überzeugen Sie noch viele.
Ich grüße Sie hier alle noch herzlich vom Bündnis gegen Rechts- Bündnis für Zivilcourage Halle, das Ihnen zuruft:
Alle zusammen gegen den Faschismus!

 

Rede von einer Person aus dem unbounded-Kollektiv:

 

Rede eines Schülers der Lessing-Schule Salzwedel:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich heiße Damian Kobylka, bin 16 Jahre alt, komme aus Polen und bin ein
Schüler der Lessing Schule.
Sie sind alle heute hier gekommen, weil sie genauso wie ich die Freiheit,
Menschenrechte, Toleranz und Demokratie mit ganzem Herzen lieben und
beschützen möchten!
Das sind aber genau diese Punkte, die von den Rechtsextremistischen
Gruppen angegriffen werden.
Dazu zählt auch leider die Deutsche Partei, die AfD.
Es entwickelt sich immer mehr in die Falsche Richtung, Richtung des
Faschismus, den Hass auf die Vielfalt.
Dies sind außergewöhnliche Zeiten, in dem wir alle uns einsetzen müssen,
um in einer Demokratischen und sicheren Welt leben zu können.
Wir müssen weiterhin unseren Schatz pflegen! Nicht nur die Liberale
Demokratie ist in Gefahr, sondern jeder Mensch, der sich traut, für das
richtige einzusetzen!
Die Pflege kann man schon erkennen in dem Tausende von Menschen in
ganz Deutschland auf die Straßen gehen, um ihre Meinung zu äußern,
genauso wie wir jetzt.
,,Nie wieder ist jetzt!”- Ein Motto das nicht nur mich zur aktiven Beteiligung
bringt.
Jeder muss aktiv werden, jeder der an Demokratie glaubt, um sich selbst
vor einer Niederlage schützen zu können!
Die Alternative spricht von nicht assimiliert oder politisch unliebsam, zu
Menschen mit anderer Herkunft. Das ist unmenschlich!
Und wenn jemand Verfassungsfeindlich gegen sein Land und seine
Menschen auftritt ist das ein klares Zeichen für den Terrorismus!

Sie und andere Gruppen der Rechtsextremen Seite möchten die
Lebensgrundlage der Menschen zerstören! Es handelt sich hier um unsere
Menschenrechte!
Durch die Sozialen Medien fallen immer mehr Jugendliche in die
Propagandistische Welt der Rechtsextreme ein und nennen sich Patrioten,
indem sie Faschisten wie Björn Höcke oder Matthias Helferich als
Vorbilder sehen und ihren Ideologien zustimmen.
Die Alternative für Deutschland ist nur eine Alternative, wenn ihr das Land
zerstören möchtet. Also in meinem Auge keine!
Wir müssen trotzdem konsequenter daran arbeiten, dass ,,das Bunte
Deutschland” in unserem Leben einen größeren Wert und eine größere
Aufmerksamkeit bekommt!
Wir müssen es deutlicher machen das es nur einen Weg zum Frieden gibt!
Wir müssen daran arbeiten, dass die Jugend den Wert der Demokratie
endlich versteht!
Das alles können wir nur alle zusammen, denn es geht nicht mehr nur um
einen Fall des Radikalen, sondern es geht um unsere Zukunft! Es geht um
ihre Kinder und Enkel.
Deswegen ein klares Nein gegen die Rechtsextreme und ein klares Nein
gegen die Ziele der AfD!
Ich und viele anderen werden dafür kämpfen, aber ich appelliere an alle!
STEHT AUF UND ZEIGT DIE WAHRE MENSCHLICKEIT! ZEIGT DEN WILLEN
DAS IHR DAS BUNTE, FRIEDLICHE DEUTSCHLAND MÖCHTET!

 

Rede von Cathleen Hoffmann, Stadträtin:

Hi,
heute stehen wir hier in Salzwedel zusammen, um ein kraftvolles Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Wir sind hier, um unsere Stimmen zu erheben und zu zeigen, dass wir für eine Gesellschaft einstehen, die auf den Werten der Demokratie, der Freiheit und der Menschenwürde basiert. Lasst uns gemeinsam ein Bild der Hoffnung und des Mutes zeichnen, das uns alle inspiriert & stärkt.

In einer Demokratie zu leben, bedeutet, in einer Gesellschaft zu leben, in der jeder Mensch die gleichen Rechte und Chancen hat. Es bedeutet, dass wir in einer Gemeinschaft leben, in der Meinungsfreiheit, Toleranz und Respekt die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens sind. Demokratie ist nicht nur eine Regierungsform, sie ist ein Versprechen – ein Versprechen, dass jeder Mensch gehört wird und dass wir gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten können.

Stellt euch eine Welt vor, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, sexuellen Identität, des Geschlechts, Religion, Alters oder Hautfarbe respektiert und geschätzt wird. Eine Welt, in der wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden. Das ist die Welt, die wir in einer Demokratie anstreben. Das ist die Welt, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Doch dieses Versprechen ist nicht selbstverständlich. Es ist das Ergebnis jahrzehntelanger Kämpfe und Anstrengungen. Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist ein langer und schwieriger Weg, aber er ist notwendig, um die Werte unserer Demokratie zu schützen.

Rechtsextremismus bedroht diese Werte. Er spaltet unsere Gesellschaft, sät Hass und Intoleranz und stellt die Grundprinzipien unserer Demokratie in Frage. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Ideologien Fuß fassen und unsere Gemeinschaft vergiften. Wir müssen uns ihnen entschlossen entgegenstellen – mit Worten, mit Taten und mit unserem gemeinsamen Engagement.

Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus nicht nur ein politischer Kampf ist, sondern auch ein moralischer. Es geht darum, für das einzustehen, was richtig ist. Es geht darum, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder respektiert und geschätzt wird.

Wir müssen uns bewusst sein, dass dieser Kampf nicht von heute auf morgen gewonnen werden kann. Es erfordert Geduld, Ausdauer und den unermüdlichen Einsatz von uns allen. Wir müssen in unseren Gemeinden, in unseren Schulen und in unseren Familien für die Werte der Demokratie eintreten. Wir müssen aufklären, sensibilisieren und uns gegenseitig unterstützen.

Lasst uns heute ein Zeichen setzen. Lasst uns zeigen, dass Salzwedel eine Stadt ist, die für Toleranz, Respekt und Menschlichkeit steht. Lasst uns gemeinsam gegen Rechtsextremismus aufstehen und für eine Gesellschaft kämpfen, in der jeder Mensch in Freiheit und Würde leben kann.

Wir sind viele, und gemeinsam sind wir stark. Lasst uns diese Stärke nutzen, um eine bessere Zukunft zu gestalten – eine Zukunft, die auf den Werten der Demokratie basiert und in der Rechtsextremismus keinen Platz hat.

Vielen Dank.

 

Rede von Robert, SZENE Salzwedel in der KuNi:

Hallo, mein Name ist Robert. Ich bin heute hier für die Szene in Salzwedel. Ein queeres Zentrum in der kulturellen Nische.

Ich möchte in einer Minute sagen, warum wir unsere Demokratie verteidigen müssen.

Unsere Demokratie ist eine besondere Demokratie. Demokratie bedeutet nicht, dass die Mehrheit immer Recht hat, sondern auch den Schutz von Minderheiten.

Die Rechtspopulisten nutzen diese Funktion aus „Mainstream-Medien machen uns fertig“ und unterstellen gleichzeitig vier Sachen:
1. dass dieser Schutz ausufert,
2. dass Minderheiten Sonderrechte wollen,
3. dass Minderheiten der Mehrheit bestimmte Verhaltensweisen aufzwingen wollen oder 4, dass dieses Verhalten von der sogenannten „gesellschaftlichen Norm“ abweicht.

Am widerlichsten ist die Art und Weise, wie die Nazis diese vier Punkte in die Welt tragen:
– respektlos
– rassistisch
– abwertend
– menschenverachtend
– hetzerisch
– spalterisch
– verrohend und
– absolutistisch.

Gesellschaftliche Normen sind nicht automatisch schlecht.

Ich finde es z.B. gut, dass wir in den Innenstädten vor Schulen nicht 120 km/h fahren, sondern uns auf 30 km/h oder weniger geeinigt haben.

Also:
Die gesellschaftliche Norm sind WIR.

WIR bestimmen, was schützenswert ist und was nicht.

Wir bestimmen wie WIR uns verhalten wollen, das wissen WIR zusammen am besten.

WIR lassen uns unsere Demokratie nicht von Antidemokraten wegnehmen.

Feiern wir unsere Minderheiten und unsere Vielfalt. Zeigen wir es jeden Tag, auch an der Wahlurne.

Vielen Dank!

 

Rede von der TraWo e.G.:

Liebe Genoss*innen, wie geht es euch?
So begrüßen wir uns bei der TraWo eG und so begrüßen wir auch heute euch!

Wir sind eine Wohnungsbaugenossenschaft aus Salzwedel und Umgebung und setzen uns im Kern für mehr selbstverwalteten Wohnraum ein. Wir wollen alte Häuser erhalten, sie ökologisch und bedürfnisorientiert umbauen.

Auch wenn es bessere Anlässe gibt, um sich zu treffen, freuen wir uns, heute hier mit euch zu stehen. Für uns als TraWo eG ist das wichtig, denn es ist mittlerweile dringend nötig, zusammenzukommen.

Es werden wieder Hakenkreuze in Salzwedel geschmiert, das Recht auf Asyl ist kaum noch existent und wir stehen vor einem Wahljahr bei denen es global einen erneuten Rutsch nach Rechts geben wird. Wir sehen zunehmend die Auswirkungen der globalen Erwärmung und gleichzeitig konkurrieren die ostdeutschen Bundesländer, wer die beschissensten Arbeitsbedingungen für Intel, Tesla, TSM und Co. schaffen kann.

Wir sehen, obwohl tausende Menschen nach dem Potsdamer Treffen auf die Straßen gegangen sind, obwohl mit Fridays for Future Themen wie Klimagerechtigkeit in die breitere Gesellschaft getragen haben, sich nichts ändern an den Zuständen.

Wir müssen diese Gleichgültigkeit beenden – Denn Gleichgültigkeit öffnet den Faschismus die Tür.

Wir müssen unsere Eigenverantwortung ernst nehmen – Denn es wird niemand anderes für uns machen.

Wir müssen eigene Position und Praxis entwickeln.

Und schlussendlich müssen für unsere Positionen einstehen und aufstehen, Grenzen aufzeigen – kontrovers und antifaschistisch!

Um all diesen verschiedenen Herausforderungen begegnen zu können, benötigen wir unsere vielfältigen Ansätze und einen Austausch auf Augenhöhe darüber. Nur so können wir der Komplexität der Welt gerecht werden, auf die es schlicht keine einfachen Antworten gibt.

Natürlich ist es anstrengend und manchmal zu viel. Die Antworten auf diese Fragen sind eben komplex. Wir können uns jedoch auf die Suche begeben und müssen uns gemeinsam den Lösungen annähern.

Hierfür wollen wir als TraWo eG Räume geben und ganz konkret anpacken. Kollektive Lösungen gegen Vereinzelung finden und uns gemeinsam von kapitalistischen Besitzverhältnissen lösen.

Für eine kollektive und von unten gestaltete Welt!

Lasst uns unsere Verantwortung ernst nehmen! Beteiligt euch, organisiert euch, geht Wählen – ungültig oder nicht! Wir müssen unser Leben selbst in die Hand nehmen.

Und die Frage ist nicht ob, sondern wie!

Vielen Dank.

 

Mitmachaktion: Antworten auf die Frage “Was kann und will ich persönlich für eine vielfältige freie Gesellschaft tun?”

Texte im Bild:

– rechten „Argumenten“ entgegen treten und ein Argumentationstraining gegen rechte Parolen mitmachen

– zum CSD-Wendland am 08. Juni gehen! Faschismus bekämpfen! Queer solidarisch!

– Nicht bei den Nazis mitmachen (ich, 5 Jahre 🙂 )

– ein Kreuz ohne Haken aufhängen (4x)

– Vorleben, Kommunizieren, Zivilcourage zeigen, NICHT AUFGEBEN!!!

– NICHT MEHR Platz für Intoleranz, also keine Afd und ähnliche

– Mit Austausch- Schüler*innen AFD-Plakate entwerfen und über Faschismus reden

– Bambule

– Sticker kleben und drüber reden

– In die Rote Hilfe eintreten (2x)

– Reisen, Kulturen genießen; selber sich fremd fühlen

– Gegen neoliberale Politik vorgehen

– Nazi Flaggen klauen

– Mit Zugewanderten reden, statt über sie!

– Support your local minority!

– Zusammen Blumen säen (+ pflegen). Für den Frieden.

– Soziale Zentren aufbauen (besetzen!)

– Widersprechen! Jeden Stammtischspruch, den zu hörst, jedem Gesetz, das die Schwächeren verletzt, widersprechen!

– Mit allen Kindern spielen!

– Die Reichtümer dieser Welt gehören allen Menschen. Alle Menschen sind gleich!

– Kunst, Kultur, Bildung

– Ich bin da und bleibe aktiv als Mitglied der Linken und in der VVN-BdA

– Wir grüßen aus dem Südkreis Lüchow-Dannenberg – bis Nachbarn! – Wir vernetzen uns vor Ort für Vielfalt & Buntes zusammenleben! Konkret gegen Angriffe!

– Lehrer an Schulen, die gegen Ausgrenzung und gegen Nazi-Porn auf’s Handy vorgehen!

– Unsere Kinder mit Liebe und Grenzen, Freiheit und Respekt aufwachsen lassen anstatt sie systemkonform zu erziehen (Die Grenzen sollten aus Respekt entstehen und nicht zwischen den Ländern existieren)

– Schwierige Gespräche wagen

– uns vernetzen und gegenseitig stärken

– mehr mit meinen Nachbar*innen reden, im Bezug bleiben

– miteinander reden und verstehen (2)

– mit Rechtsgesinnten ins Gespräch gehen!

– Stabil antifaschistisch argumentieren (lernen)

– Zur Demo gehen und anderen mitnehmen

– Widerspenstig bei Nazi-Kram in der Nachbarschaft

Wahlquiz.app/bierdeckel ; Da gibt es sehr gute Fakten und Argumente gegen die AfD